Raphael Kandra (Paderborner Squash Club) ist Deutscher Einzel-Meister 2020. Im Finale bezwang er Valentin Rapp (Black&White Worms) mit 3:1 (10:12, 11:6, 11:8, 12:10). Franziska Hennes gewinnt zum zweiten Mal in Folge Silber. Im Endspiel unterlag die vierfache Deutsche Meisterin von 2013, 2014, 2017 und 2018 Saskia Beinhard nach zwei hart umkämpften ersten Sätzen in vier Durchgängen (9:11, 11:9, 3:11, 3:11).
Tobias Weggen wurde Siebter, er setzte sich glatt in drei Sätzen (11:1, 11:4, 11:6) gegen Felix Göbel (Bremer SC) durch, während Cederic Lenz und Hendrik Vössing im vereinsinternen Duell den 9. Rang unter sich ausmachen. Hier hatte Vössing mit 3:1 (4:11, 11:4, 11:4, 15:13) die Nase vorne. Annika Wiese setzte sich im Spiel um Platz 9 mit 3:0 (11:8, 11:4, 11:6) gegen Aylin Günsav. Jan Weggen belegte währenddessen den 13. Rang bei der Deutschen Amateur Meisterschaft.
Zum dritten Mal in Folge trafen im DEM-Finale Raphael Kandra und Valentin Rapp (2, Black & White RC Worms) aufeinander. Es sollte sich das engste Final-Duell der beiden entwickeln. Valentin Rapp zeigte eine grandiose Leistung gegen den Titelverteidiger und Europameister. So musste Kandra von Beginn an für seinen dritten Titel in Folge alles geben. Doch das reichte im ersten Satz, den er mit 10:12 verloren gab, noch nicht. Dann fand Kandra besser zu seinem Spiel und kam so auf die Erfolgsspur. Bis zum letzten Ballwechsel lieferte Rapp aber starke Gegenwehr, so dass der vierte spielentscheidende Satz erst in der Verlängerung an Kandra ging. (10:12, 11:6, 11:8, 12:10). Der anschließende minutenlange Applaus der Zuschauer galt beiden Spielern für ein hochklassiges Match. „Ich habe das ganze Wochenende sehr souverän gespielt, bin aber als „Gejagter“ das Turnier sehr konzentriert angegangen. Im Finale hat mir Valentin Rapp mit seiner Taktik einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das ein und andere Mal hat er mich überrascht. Als ich dachte, dass er mit seinen Kräften am Ende war, hat er aber weitergekämpft. Ich kenne das aber auch noch aus den Finalspielen gegen Simon Rösner, in die ich als Underdog reingegangen bin. Da bekommt man häufig noch einmal die zweite Luft. Nächstes Mal überlege ich mir eine bessere Taktik gegen ihn“, fügte Kandra abschließend hinzu. Valentin Rapp sagte: „Ich brauchte in jedem Satz etwas um reinzukommen. Doch dann konnte ich immer wieder gut dagegenhalten. Ich habe mein bestes Squash abrufen können und meine Taktik war anscheinend ganz gut, auch wenn es am Ende nicht gereicht hat.“
Den dritten Platz erreichte zum ersten Mal Carsten Schoor (3/4, Black & White RC Worms). Im kleinen Finale traf er auf seinen Vereinskollegen Yannik Omlor (5/8, Black & White RC Worms). Dieser gewann den ersten Satz zwar mit 11:9, musste dann aber beim Stand von 1:3 gegen ihn aufgeben. Eine Magenverstimmung, die Omlor wohl schon über das gesamte Wochenende beschäftigte zwang ihn zu diesem Schritt. So ging die Bronzemedaille an Carsten Schoor, der sagte: „Ich habe ihm im Spiel schon angemerkt, dass er irgendetwas hat, konnte es aber nicht richtig deuten. Ich zolle ihm größten Respekt mit welcher Energieleistung er den ersten Satz nach Rückstand noch gewonnen hat.“
Saskia Beinhard kam nicht nur zu ihrem ersten DEM-Podestplatz, sondern konnte gleich ihren ersten Titel feiern. Der Spielverlauf von Beinhard gegen die vierfache Deutsche Meisterin Franziska Hennes (2, Paderborner SC) war fast ein Spiegelbild ihres Halbfinales. Sie begann fokussiert und führte so schnell mit 5:1 im ersten Satz. Dann kam Hennes zwar noch heran, doch der Satz ging an die Frankfurterin. Den zweiten Satz gab Beinhard dann zwar knapp ab, doch sie fand ihre Konzentration wieder und machte den 3:1-Erfolg (11:9, 9:11, 11:3, 11:3) perfekt. „Mir war klar, dass ich Franziska Hennes bewegen muss und ich ihr nicht die Bälle auf den Schläger servieren darf. Da ist sie mit all ihrer Routine einfach zu stark“ sagte Beinhard zu ihrem Matchplan. „Am Ende war der Plan, aber einfach dieses Spiel zu gewinnen und den Titel zu holen.“ Franziska Hennes ärgerte sich nach der für sie überraschenden Niederlage, musste aber auch eingestehen: „Irgendwie war ich heute ziemlich leer und konnte mein Leistungspotenzial nicht abrufen.“
Die Bronzemedaille, wie schon im Jahr 2018, sicherte sich Vorjahresmeisterin Nele Hatschek (3/4, SRC Duisburg). Sie traf im kleinen Finale auf Katerina Tycova (3/4, Sports 4 You) und gewann mit 3:0 (11:4, 11:9, 11:6).
Alle Informationen gibt es im Internet unter dem.dsqv.de. Die Spielpläne und Ergebnisse (Qualifikation Damen, Qualifikation Herren, DEM Damen, DEM Herren und DAM Herren) hat der DSQV bei Tournamentsoftware veröffentlicht.
Foto: Franziska Hennes und Raphael Kandra (Foto: Henning Angerer)
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